E-Mobilität sei klimaschädlich

In einem aktuellen Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung wird Niedersachsenmetall-Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Schmidt sehr deutlich und rüttelt an einem Tabu der Mobilitätsdebatte, die bisher einen ungedeckten Dispens für E-Mobilität ausgestellt hat. Seine These: “E-Mobilität klimaschädlichste Antriebsart“.

In dem Interview begründet er dies mit dem hohem Co2-Bedarf bei der Produktion von E-Motoren und deren Energiebedarf für den Betrieb. Er führt aus: “Die Produktion von Elektromobilen ist äußerst CO2-intensiv. Allein die Herstellung des Akkus setzt bei Mittelklassefahrzeugen um die 17 Tonnen CO2 in die Luft. Dafür muss ein Diesel oder ein Benziner erst einmal 200.000 km fahren, um auf diese Menge CO2 zu kommen. Und auch das ist nur ein Teil der Wahrheit, denn beim heutigen Strommix mit rund 55 Prozent aus fossilen Energieträgern tankt das E-Auto überwiegend Kohle. Dann können es sogar über 500 000 Kilometer sein, die der Verbrenner klimafreundlicher ist als der reine Elektroantrieb.

Ein weiteres Problem des hochsubventionierten Ausbaus der Erneuerbaren Energie ist, dass kein passendes Stromnetz existiert und auch kaum Speicherungsmöglichkeiten vorhanden sind.

So führt dies zu absurden Effekten wie beispielsweise steigende Energiepreise auf den Strombörsen und hohe Steuern, die vornehmelich einkommensschwache Familien am stärksten belasten. Die Ökostromsteuer ist alles andere als sozial ausgewogen. Sie ist eine Strafsteuer für Arme, so wie die Mehrwertsteuer.

Schließlich ist die Achillesferse der E-Mobilität die Batterie. Sie ist nicht nur schwer, sondern bedarf des Rohstoffes Lithium, der unter verherrenden ökologischen und sozialen Rahmenbedingungen gewonnen wird. Der größte Lithiumproduzent SQM (Chile und in den Händen der Familie Pinochet) verbraucht alleine täglich rund 20 Millionen Liter Grundwasser zur Gewinnung von Lithium.

Alternative Wasser(-stoff)

Der Ausstieg aus der fossilen Mobilität liegt eher in der Wasserstofftechnologie, die aktuell sehr große Fortschritte macht in der effizienten Gewinnung von Wasserstoff, wie auf GLOCALIST berichtet. Auf diese Technologie scheinen japanische Autokonzerne wie Toyota zu setzen.

In Israel wurde voriges Jahr der “Wasserantrieb” vorgestellt. Hier wird mit Wasser getankt und dann mit entsprechenden Katalysatoren Wasserstoff für den Antribe gewonnen: “Australian-Israeli startup Electriq-Global is giving a wet thumbs-up to a new fuel technology that extracts hydrogen from water and turns that hydrogen into electricity to power the vehicle.“, wie Israel21c berichtet.

Das Unternehmen verspricht: “Our open-source Electriq~Fuel is 60% water, liquid-stable at ambient pressure and temperature, and requires very little specialised infrastructure to roll out globally. While the changes to existing vehicles are minor, the results are enormous: Twice the Range, Half the Price, Zero Emissions.” Alternativen, die man zumindest prüfen sollte.