Sehr geehrter Herr Der Regierende Bürgermeister von Berlin Müller,
die Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre sind ein hohes Gut unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
Ein Teil davon sollte die Ausbildung deutscher Imame und Religionslehrer sein, die bei uns unabhängig von ausländischer Einflussnahme ausgebildet werden.
Im Beirat des neuen Instituts für Islamische Theologie der Humboldt-Universität zu Berlin soll die Islamische Gemeinschaft der Schiiten in Deutschland (IGS) vertreten sein.
Ein wichtiges Mitglied der IGS ist das Islamische Zentrum Hamburg (IZH). Laut Hamburger Verfassungsschutz steht das IZH „für eine Werteordnung, die mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht vereinbar ist.
Darüber hinaus enthält die iranische Verfassung nach wie vor den Auftrag, das iranische Modell eines Gottesstaates weltweit zu exportieren. Auch das IZH ist an diesen Auftrag gebunden.“ (1).
Unter dem derzeitigen iranischen Regime gehört Hass auf Frauen, Homosexuelle, Andersdenkende und Minderheiten genauso zur Staatsräson wie die angestrebte Vernichtung Israels. Damit steht das iranische Regime den Werten unseres Landes und dem Geist Berlins diametral entgegen.
Auch im „Imam-Mahdi-Zentrum“ in Münster, das Mitglied der IGS ist, wurde ein Treueschwur auf den iranischen Revolutionsführer gehalten und verkündet, dass man „stolz“ sei auf Terrorismus (2). Durch diese Einbindung hat sich die IGS selbst ins Abseits gestellt.
Wir halten daher die Einbindung der IGS in den Wissenschaftsbetrieb für einen fundamentalen Fehler und bitten Sie, bei der Berufung ein klares Bekenntnis zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, eine Abgrenzung zu unseren Werten entgegengesetzten Staaten, und ein Bekenntnis zu Israels Recht auf Sicherheit anzufordern und gegebenenfalls neu zu besetzen.
Erst vor wenigen Tagen hatten Sie erfreulicherweise und notwendigerweise auf die Kritik am Besuch des Teheraner Bürgermeisters reagiert. Damit haben Sie gezeigt, dass Ihnen die Bedeutung von Symboliken bewusst ist.
Die IGS im Beirat zu haben, hat neben der darin enthaltenen Symbolik eine darüberhinausgehende Bedeutung: Sie würde prägen, welchen Islam wir in Deutschland haben.
Auf welchen Vorstellungen der basieren würde, können Sie oben zitiertem Verfassungsschutzbericht entnehmen oder aber den Nachrichten über die nächste Hinrichtung eines Homosexuellen oder Menschen, die dem Regime sonst missfallen. Wie kann man auf die Idee kommen, so etwas bei uns zu fördern?
Wir weisen höflich darauf hin, dass wir diesen Brief und Ihre Antwort – wenn Sie es uns nicht anders auferlegen – öffentlich kommunizieren werden. Persönliche Kontaktdaten und Unterschriften würden dabei unkenntlich gemacht.
https://www.hamburg.de/…/islamisches-zentrum-hamburg-verfa…/
https://www.memri.org/…/ceremony-imam-mahdi-center-munster-…
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Elio Adler (Vorsitzender), Lydia Bergida, Daniel Kohn
– Vorstand der WerteInitiative – jüdisch-deutsche Positionen e.V. –