Titin auf Reise: Das größte Protein im Körper in Echtzeit beobachten. Neue Heilmethoden denkbar für Herzinfarkte

Den gesamten Lebenszyklus des größten Proteins im Körper, Titin, haben nun MDC-Forscher mithilfe hochauflösender bildgebender Verfahren in Echtzeit verfolgt.

Die Methode und Ergebnisse der Studie ermöglichen neue Einsichten in die Muskelentwicklung sowie die Behandlung von geschädigten Muskeln und von Herzkrankheiten.

Titin ist das größte Protein im Körper, das für seine Schlüsselrolle in Muskelgewebe bekannt ist. Titin von seiner Entstehung bis zum Zerfall zu beobachten, habe neuartige Einsichten in die Bildung von Sarkomeren ermöglicht, den kleinsten kontraktilen Einheiten von Herz- und Skelettmuskulatur.

Titin in Echtzeit beobachten zu können, ermöglicht neue Erkenntnisse. Seit langem wurde Titin für das starre Rückgrat der Sarkomere gehalten, der kleinsten funktionalen Einheiten von Herz- und Skelettmuskulatur, die sich ausdehnen und zusammenziehen. Es habe sich nun herausgestellt, dass Titin weitaus dynamischer sei als zuvor angenommen, sagt Gotthardt.

Mithilfe der fluoreszierenden Markierungen können Wissenschaftler erforschen, wie sich Muskeln nach dem Sport erneuern oder wie sich Herzmuskulatur nach einem Infarkt repariert.

Vielleicht kann man mit ihnen auch Herzerkrankungen besser verstehen, die mit Mutationen in anderen Sarkomer-Proteinen in Zusammenhang zu tun haben, sagt Franziska Rudolph, die Erstautorin der Studie.

Literatur

Franziska Rudolph et al. (2019): Resolving titin’s lifecycle and the spatial organization of protein turnover in mouse cardiomyocytes, PNAS, DOI: 10.1073/pnas.1904385116.

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