300% Preisanstieg für Co2: Reformen zum EU-Emissionshandel treiben Co2-Preise

Der Europäische Emissionshandel (EU-ETS) ist seit 2005 der wichtigste Hebel für den Klimaschutz der EU. Mit ihm sollen die Treibhausgas-Emissionen der teilnehmenden Energiewirtschaft und der energieintensiven Industrie reduziert werden.

Seit 2012 nimmt der innereuropäische Luftverkehr teil. Neben Kohlendioxid sind seit 2013 auch Lachgas und perfluorierte Kohlenwasserstoffe einbezogen.

Die Preise für Emissionszertifikate (European Emission Allowances, EUA) haben sich im Verlauf des Jahres 2018 rund verdreifacht. Mit über 20 Euro pro Tonne CO2 liegen sie so hoch wie zuletzt vor mehr als zehn Jahren.

Zentrale Ursache des rasanten Preisanstiegs sind die Anfang 2018 beschlossenen Reformen des EU-Emissionshandels. Diese umfassen insbesondere eine stärkere Verknappung der jährlich ausgegebenen neuen Emissionszertifikate ab 2020 sowie die Möglichkeit, überzählige Zertifikate, welche in der sogenannten Marktstabilitätsreserve verblieben sind, endgültig zu löschen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung unter Energiemarktexperten/-innen in Deutschland, das ZEW-Energiemarktbarometer des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim.

Kritiker meinen, dass diese  Verknappung und Verteuerung zur weiteren Verlagerung von Arbeitsplätzen in der Industrie und die De-Industrialisierung Europas beschleunige.

 

 

(Quellen/Sender: Umweltbundesamt, ZWE)