Digital Innovation Hubs Instrument für die europäischen Digitalisierungs-Aktivitäten? Vielleicht

Die „Digital Innovation Hubs“ sind ein zentraler Baustein in der Digitalisierungsstrategie der Europäischen Kommission. Als regionale Akteure ermöglichen sie Unternehmen den Zugang zu digitalen Technologien und Kompetenzen, beispielsweise die Erprobung von innovativen Konzepten, Schulung und Weiterbildung von Personal, Erkennen von Marketing-Chancen und Finanzierungsmöglichkeiten oder den Erfahrungsaustausch in Netzwerken, so der formuloierte Eigenanspruch.

Am 14. Mai 2019 fand der Digital Innovation Hubs Tag in Stuttgart statt. Die Veranstaltung sah mehr als 70 Vertreter von europäischen “Digital Innovation Hubs” (DIHs).

Peter Mendler vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium gab der Hoffnung Ausdruck, dass ein gemeinsames und gut koordiniertes Netzwerk der Hubs zu nachhaltigem Nutzen für die Wirtschaft auf regionaler, nationaler und Europäischer Ebene führen wird.

Die „Digital Innovation Hubs“ sollen einen zentralen Baustein in der Digitalisierungsstrategie der Europäischen Kommission darstellen. Als regionale Akteure ermöglichen sie Unternehmen den Zugang zu digitalen Technologien und Kompetenzen, beispielsweise die Erprobung von innovativen Konzepten, Schulung und Weiterbildung von Personal, Erkennen von Marketing-Chancen und Finanzierungsmöglichkeiten oder den Erfahrungsaustausch in Netzwerken. Bisher steht aber die Idee und der Ansatz eher in den Startlöchern.

Austausch zwischen Vertretern aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Österreich

In den Präsentationen und Diskussionen wurde klar, dass gerade regionale und nationale Fördermittel für DIHs vorrangig zur Stärkung der jeweiligen Industrie und Branchen vor Ort eingeplant sind, um im Besonderen kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bei der Digitalen Transformation zu unterstützen. Also ein lokaler Ansatz. Ob dieser tatsächlich greift bei einem globalen Thema wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit, wo gewaltige Ressourcen zur verfügung stellen, darf hinterfragt werden.

Dies zeigt sich auch in der Zögerlichkeit der Anschubfinanzierung durch das Land Baden-Württemberg: Für insgesamt 10 DIHs läuft beispielsweise lediglich für die ersten drei Jahre diese Erstfinanzierung – ein Zeitraum, der nach allgemeinem Tenor von den Teilnehmern der Veranstaltung als viel zu kurz angesehen wird.

Eine komplexe Digitalisierungsstrategie für die Wirtschaft parallel zum Aufbau nachhaltiger Strukturen mit einem sich selbst tragenden Finanzierungskonzept für die DIHs sei damit nur sehr schwer umzusetzen, zeigen sich die Veranstalter kritisch.

Kommentierend könnte man weiter fragen und hinzufügen: Hier könnten vielleicht andere Ansätze, innovative Ansätze, ziehen, die weniger vielleicht auf die Fördertöpfe blicken, sondern einen marktwirtschaftlichen Ansatz im Blick haben und sich reale Ziele jenseits der “Vernetzung” setzen. So wie es aktuell sich präsentiert, ist es mehr eine Selbsterfahrungsgruppe, die ihre Aufgabe und Lösungsstrategien noch suchen dürfte. Aktuell entwickeln sich tatsächliche digitale Hubs, die als solche “digitale” sind und damit auch ganz andere Wertschöpfungsketten und Synergien anbieten können. Ob hier das “Cascade Funding” der richtige Ansatz ist, lässt sich hinterfragen.

 

 

(Sender/Quelle: Steinbeis-Europa-Zentrum)