Sehr geehrter Herr Münch!
Als “Hasbara”-Direktor der größten zionistischen Bewegung Israels, schreibe ich Ihnen, um zu versuchen, Ihnen unsere Standpunkte zu erläutern und Ihre Dämonisierungsreise gegen den jüdischen Staat zu einem Ende zu bringen.
Ihre absolut einseitigen Negativdarstellungen sowohl zionistisch-orthodoxer Juden, die in Judäa und Samaria leben, als auch rechtskonservativer Politiker in Israel, haben bereits jede mögliche Grenze überschritten.
In Ihrem Artikel in der ‘Süddeutsche Zeitung’ vom 23. Januar 2023 mit dem Titel “Sie machen es uns unmöglich, hier zu bleiben” verbreiten Sie Verleumdungen und nachweislich falsche Tatsachenbehauptungen, um offensichtlich den jüdischen Charakter des Staates Israel zu diffamieren.
Sie schreiben „Im neuen Kabinett versammeln sich Nationalisten, Rassisten und Homophobe“ – ohne jeglichen Nachweis dieser gewagten Behauptung zu erbringen.
Ich pflege gute Kontakte zu einigen Mitgliedern des Kabinetts, und habe bereits einen ausführlichen Bericht zu Ihren diffamierenden Artikeln verfasst und an deren Berater geschickt. Hoffentlich wird Ihre einseitige Berichterstattung nicht konsequenzlos bleiben und die gebührende Aufmerksamkeit erhalten.
Zudem behaupten Sie, dass Siedler „Palästinensern das Land stehlen“, was eine Falschaussage ist. Alle jüdischen Bewohner Hebrons haben ihre Grundstücke und Häuser rechtmäßig erworben. Unerwähnt lassen Sie, dass die ehemalige Shuhada-Straße nur deswegen gesperrt wurde, weil es dort fast wöchentlich Terroranschläge gegen Juden gab.
Im Gegenzug wurde ein Großteil des Stadtgebietes für jüdische Israelis gesperrt. Dass jüdische Israelis sich in Hebron frei bewegen können, ist eine weitere Falschbehauptung. Tatsächlich ist es jüdischen Israelis nicht erlaubt, sich außerhalb der wenigen gesicherten Straßen aufzuhalten.
97% der Stadt sind für jüdische Israelis nicht betretbar. Ihre Verfälschungen, Verdrehungen und Verzerrungen sind einer der Gründe, weshalb israelbezogener Antisemitismus in Deutschland seit einigen Jahren rasch steigt. Ist das wirklich Ihre Vorstellung von Journalismus?
Weiterhin behaupten Sie, Palästinenser hätten kein Wahlrecht. Eine weitere falsche Tatsachenbehauptung. Registrierte Palästinenser nehmen an Kommunalwahlen, palästinensischen Parlamentswahlen und palästinensischen Präsidentschaftswahlen teil.
An israelischen Parlamentswahlen hat, wie in den allermeisten Ländern, keine Person ohne Staatsbürgerschaft Wahlrecht, selbst wenn sie einen Aufenthaltsstatus in Israel hat. Palästinenser können jedoch, sofern sie die israelische Staatsbürgerschaft erwerben, an israelischen Wahlen teilnehmen.
Erst im Oktober gab es die letzte Terrorattacke in Hebron, bei der ein unschuldiger Jude, Ronen Chananya הי”ד, kaltblutig ermordet wurde, und drei weitere schwer verletzt. Dies bleibt von Ihnen komplett unerwähnt. Versuchen Sie überhaupt irgendwie, Ihre einseitige und voreingenommene Berichterstattung zu verbergen, Herr Münch?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die friedliche jüdische Präsenz in Hebron von Ihnen extrem negativ dargestellt wird. Absolut unverständlich bleibt, warum Sie ein Problem damit haben, dass jüdische Menschen am Grab von Abraham leben und beten – von 3000 Jahren jüdischer Geschichte in Hebron haben Sie nichts mitbekommen?
Generell muss konstatiert werden, auch in Anbetracht Ihrer vorherigen Artikel in der Süddeutschen Zeitung, dass Sie in Israel lebende zionistische Juden durchweg schlecht aussehen lassen. Aus welchem Grund Sie eine solche Agenda verfolgen, erschließt sich dem geneigten Leser jedoch nicht.
Wir würden uns wünschen, dass Sie zukünftig in Ihrer Berichterstattung das Recht der Juden auf ein Land zwischen Mittelmeer und Jordan anerkennen, anstatt gegen die dort lebenden Juden zu hetzen.
Bis vor kurzem haben Sie nach mehreren Jahren antizionistischer Berichterstattung in Israel Narrenfreiheit genossen, aber jetzt nicht mehr. Sie sind ein direkter Auslöser für den steigenden Antisemitismus in Deutschland, 78 Jahre nach der Schoah!
Mit freundlichen Grüßen
Yonatan Shay
Leiter der “Hasbara” Abteilung

Yonatan Shay (Leiter der “Hasbara” Abteilung, Im Tirtzu)
Sometimes, some friends are such that one doesn’t need ennemies any more……