Konsolidierung und Pleiten in der Fintechbranche

Es gibt gesunde “Pleiten”, die entstehen durch Übernahmen, und nicht so gesunde, die einen Bündel an Faktoren aufweisen. Aktuell erlebt die Fintechbranche beides, was ihr mittelfristig nutzen wird.

Die deutsche FinTech-Branche verzeichnet in diesem Jahr einen regelrechten Übernahmeboom. Das zeigt der FinTech-Kooperationsradar der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Allein im ersten Halbjahr wurden demnach 16 Finanz-Start-ups übernommen, also fast drei pro Monat. Damit dürfte der bisherige Höchstwert – er stammt aus 2017, als es insgesamt zu 20 Akquisitionen kam – in diesem Jahr deutlich überboten werden. Insgesamt zählt der Kooperationsradar 92 FinTech-Übernahmen seit Anfang 2013. Vier Fünftel hiervon entfielen auf die vergangenen dreieinhalb Jahre, fasst PwC zusammen.

Seit 2011 insgesamt 233 hiesige Finanz-Start-ups ihr Geschäft eingestellt haben. Dabei fällt auf, dass sich die Geschäftseinstellungen nicht erst in diesem oder dem vergangenen Jahr häufen, sondern dass dieser Trend schon 2017 begann. Hatten bis dahin nur einzelne Finanz-Start-ups aufgegeben, stieg die Zahl der Geschäftseinstellungen laut PwC-Kooperationsradar vor zwei Jahren auf 62 steil an.

Im Jahr darauf verschwanden dann schon 74 FinTechs, und in diesem Jahr waren es bis Ende Mai 34 – so viele wie noch nie zu diesem Zeitpunkt.

Nun sei es „ein völlig normaler Prozess, wenn junge Firmen scheitern, auch in insgesamt boomenden Branchen“, sagt Sascha Demgensky, Leiter FinTech bei PwC in Deutschland.

Quellen: PwC