Made in Germany: Kein Vertrauen in Deutschland. Deutschland im freien Fall.

Der aktuelle Edelman Report zu Vertrauen (Trust Barometer) wurde für DIE WELT exklusiv gesondert für Deutschland ausgewertet. Was man schon längst in Medien wie GLOCALIST oder in den Social Media tektonisch ausmachen konnte, ist nun belegt: das Vertrauen in Deutschland schwindet rasant sowohl in Europa als auch global. So stürtzt das Vertrauen in Deutschland um den Rekordwert von 15 Punkten in die Mißtrauenszone mit nur mehr 44 Punkten ab.

Fehlende Transparenz, ungenügendes bürgerschaftliches Engagement und duckmäuserische Vorstandschefs werden deutschen Unternehmen und implizit der Regierung vorgeworfen.

Aber nicht nur an diesen drei Schlüsselfaktoren liegt es, sondern auch um die wahrgenommenen Leistungen lassen zu wünschen über. Vom aktuellen Lebensmittelskandalen, Diesel-Gate bis hin Bankenkrise, BER, desolate Infratsruktur, fehlende Digitalisierung oder die Dauerbaustelle Berlin wie die fehlende innere Sicherheit, Altersarmut und Armut bei Kindern bei einem weit unterdurchschittlichen Rentenniveau von rund 51% im Vergleich zur EU mit rund 71%. Die Liste ist ohne Zweifel nicht erschöpfend.

Pointiert könnte man sagen, die Dauerkanzlerin und eine schwache Managerkaste hat Deutschland in den Abgrund geführt. Es ist diese Dauerkanzlerschaft, die ein besonderes strukturelles Problem darstellt, da es Innovation und Wandel verhindert. Einmal Kanzler, immer Kanzler. Deutschland ist gut beraten, hier eine Beschränkung auf zwei Legislaturperioden zu setzen, wie in vielen anderen Demokratien.

Aktuell kann ich dies gerade an einem finnaziell kleinen, aber bedeutsamen Vorhaben vermessen, wo deutsche Unternehmen und die Öffentliche Hand sich genau so verhalten wie von Edelman und DIE WELT kritisieren: Duckmäusertum, fehlende Transparenz und mangelhaftes bürgerliches Engagenement. Hintergrund ist eine Anfrage zur Finanzierung einer Notfall- und Aktions-App gegen Antisemitismus. Fast alle ducken sich weg oder kommen mit schwachen Bekundungen, man wolle wohl, könne aber nicht.

Aber auch in anderen Bereichen kann man diese duckmäuserische, risikoscheue Jammerhaltung ausmachen, wie jüngst beim Vorhaben eine Weltraumindustrie in Deutschland zu etablieren. Über ein Anjammern und Betteln beim Staat kommt die deutsche Industrie nicht hinaus, wie auf GLOCALIST berichtet, statt selber das Steuer in die Hand zu nehmen und für die gewünschten 700 Millionen Euro selber zu sorgen auf dem freien Kapitalmarkt. Man kann ja eine Germany Space Venture Company mit Ankerinvestoren aus der deutschen Industrie gründen, dann über einen IPO das Kapital an der Börse einzuwerben. Doch da gibt es scheint ein Hindernis, eine unüberwindliche Hürde, das Panikwort in der Entscheiderklasse, die german angst triggert: Risiko!

In Summe: Die Kritik an Deutschlands Entscheiderklasse besteht zu recht und lässt sich nicht mehr mit selbstgefälliger Bräsigkeit wegbürsten.