Mikroplastik in der Luft, so eine neue Studie des Weizmann Institute of Science (Israel)

Die Entdeckung von Mikroplastik in der Luft über dem Meer zeigt die Ausbreitung dieser gefährlichen Verschmutzung. Da das Plastik in unseren Ozeanen in immer kleinere Teile zerfällt, ohne sich chemisch aufzulösen, wird das daraus resultierende Mikroplastik zu einem ernsthaften ökologischen Problem.

Eine neue Studie des Weizmann Institute of Science enthüllt einen beunruhigenden Aspekt von Mikroplastik – definiert als Partikel, die kleiner als 5 mm im Durchmesser sind. Sie werden in die Atmosphäre aufgewirbelt und mit dem Wind in weit entfernte Teile des Ozeans getragen, auch in solche, die scheinbar klar sind.

Die Analyse zeigt, dass solche winzigen Fragmente stunden- oder tagelang in der Luft bleiben können und das Potenzial haben, die Meeresumwelt zu schädigen und, indem sie in der Nahrungskette aufsteigen, die menschliche Gesundheit zu beeinträchtigen.

Während die Art und Weise, wie die Ozeane Materialien aus der Atmosphäre aufnehmen, gut untersucht wurde, war der Prozess in der Gegenrichtung – die Aerosolisierung, bei der flüchtige Stoffe, Viren, Algenfragmente und andere Partikel aus dem Meerwasser in die Atmosphäre geschwemmt werden – viel weniger untersucht worden.

Ist das Mikroplastik der Sonne in der Atmossphäre ausgesetzt, wird es richtig brutal

Die Untersuchung des Meerwassers unter den Probenstellen zeigte die gleiche Art von Plastik wie im Aerosol. Dies unterstützt die Idee, dass Mikroplastik durch Blasen an der Meeresoberfläche in die Atmosphäre gelangt oder von Winden aufgenommen wird und mit Luftströmungen in entfernte Teile des Ozeans transportiert wird.

Sobald aber Mikroplastik in der Atmosphäre ist, trocknet es aus und ist UV-Licht und atmosphärischen Komponenten ausgesetzt, mit denen es chemisch interagiert. Das bedeutet, dass die Partikel, die zurück in den Ozean fallen, wahrscheinlich noch schädlicher oder giftiger für alle Meeresbewohner sind als zuvor. Und schließlich kann dieses aerosole Mikroplastik für Bakterien sein.

Darum muss Plastik sofort aus dem Stoffkreislauf genommen werden, was aber ohne China, Indien und anderen asiatischen Staaten nicht gelingen wird. Die Wissenschafter warnen: “Die anthropogene Verschmutzung durch marine Mikroplastikpartikel ist ein wachsendes Problem, sowohl als Quelle toxischer Verbindungen als auch weil sie Krankheitserreger und andere Schadstoffe transportieren können.

Anders als beim Klimawandel ist die anthropogene Ursache bei Mikroplastik eineindeutig und nicht zu diskutieren. Es liegt alleine in der Verantwortung des Menschen, denn kein natürlicher Prozess noch anderes Lebenwesen als der Mensch produziert Plastik. Fakt.