Arbeitsmarkt Israel // Workforce Israel: Unemployment Rate decreases. High Demand of skilled workforce // Arbeitslosenrate sinkt. Hoher Bedarf an Fachkräfte

Der jüngste Bericht des Statistischen Zentralamtes Israel zeigt, dass die Arbeitslosenrate alleine innerhalb des März binnen weniger Wochen um 1% auf nun 7,9% sank. Allgemein wird davon ausgegangen, dass die Arbeitslosenrate mit Ende des Jahres wieder bei ca 3 bis 4% liegen wird.

Vor diesem grundsätzlich erfreulichen Hintergrund wird ein Defizit israelischer Unternehmenskultur und Wirtschaft deutlich. Man investieert zu wenig in den Aufbau von vor allem technischer Fachkräfte, wie auch ein aktueller Bericht der ‘Israel Inovation Authority’ (IIA) schließen lässt. Nur nach den Staat zu rufen, der sich gerade in der Pandemie tief verschuldet hat, ist wenig innovativ.

Hier werden israelische Unternehmen selber in die Tasche greifen müssen. Sie werden es sich auch nicht länger erlauben dürfen die an-sich hochqualifizierte Gruppe der Olim einerseits, andererseits Frauen aus denBevölkerungsgruppen der Araber und Haredim zu übersehen.

In der Pressemitteilung führt die IIA weiter aus: “Trotz der Coronavirus-Pandemie stieg die Zahl der Hightech-Beschäftigten im Jahresverlauf moderat um 0,6 % auf einen Jahresdurchschnitt von 334.000 Personen. Es war ein relativer Rückgang der Nachfrage nach Mitarbeitern zu verzeichnen, was teilweise durch einen deutlichen Rückgang der Rate der freiwilligen Kündigungen erklärt werden kann.

Allerdings ist nach wie vor ein chronischer Mangel an qualifiziertem Humankapital festzustellen: Etwa 60 % der Unternehmen berichten von Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Mitarbeitern für F&E-Positionen und von schätzungsweise 13.000 offenen Stellen im technischen Bereich bis Dezember 2020.

Die Coronavirus-Krise beeinträchtigte die Integration unterrepräsentierter Bevölkerungsgruppen in den Hightech-Sektor, wie der Rückgang des Frauenanteils unter den Hightech-Beschäftigten aus dem arabischen Sektor um 10 Prozentpunkte zeigt. Das Potenzial für ihre Integration ist jedoch nach wie vor hoch, da sich die Zahl der arabischen Studentinnen in Hightech-Studiengängen zwischen 2012 und 2020 mehr als verdreifacht hat.”

Uri Gabai von Startup Nation Central (SNC) sagt, ohne Integration von Frauen aus dem arabischen und haredischen Bevölkerungsruppen wird es nicht gehen: “Der Fachkräftemangel in der Hightech-Industrie blieb auch während der globalen Krise hoch und zeigt damit seinen chronischen Charakter. Wir erwarten eine steigende Nachfrage nach technologischen Lösungen, die wiederum zu einem Anstieg der Nachfrage nach Mitarbeitern führen wird, die diese Lösungen entwickeln können. Die erhöhte Nachfrage wird sich nicht auf die Hightech-Industrie beschränken, sondern auch in anderen Branchen auftreten, die eine digitale Transformation durchlaufen. Die Lösung für diesen chronischen Mangel wird wahrscheinlich in systematischen, branchenübergreifenden Kooperationen liegen, die breit umsetzbare Lösungen schaffen werden. Ohne eine umfassende Integration von Frauen und Mitgliedern der arabischen und ultra-orthodoxen Gemeinden in die Hightech-Industrie wird Israels wichtigster Wachstumsmotor keinen Treibstoff haben, mit dem er laufen kann. Ich hoffe, dass die Normalisierung nach der Pandemie auch die Wiederaufnahme des positiven Trends der Integration unterrepräsentierter Bevölkerungsgruppen in der Hightech-Industrie beinhaltet.

Abschließend heißt es in der Presseaussendung: “Der Bericht zeigt, dass die Coronavirus-Krise die positiven Trends der letzten Jahre in Bezug auf die verstärkte Integration von Frauen und Mitgliedern der arabischen und ultra-orthodoxen Gemeinschaften in der High-Tech-Branche gestoppt hat. So gab es im Jahr 2020 einen alarmierenden Rückgang der Zahl der Frauen, die in Israel Technologieunternehmen gründeten; der Anteil der ultraorthodoxen Mitarbeiter an allen Hightech-Beschäftigten stagnierte, nachdem er fünf Jahre lang kontinuierlich gestiegen war; und der Anteil der Frauen aus dem arabischen Sektor an der Gesamtzahl der Hightech-Beschäftigten aus dem arabischen Sektor fiel um zehn Prozentpunkte, von 42 % auf 32 %.

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