Selbstfahrende Autos: Zersiedelung und längere Wegstrecken

Nicht jede Idee ist gleich eine gute Idee und bedarf der kritischen Prüfung. Selbstfahrende Autos sind solch eine Idee. Die Automobilindustrie und die Investoren lieben diese Idee. Sie bedeutet neuen, grundsätzlichen Absatz, ein Mehrverbrauch an Energie und einfach an allem. Sprich hier gibt es einen Markt, der das Grundbedürfnis des Menschen bedient: Mobilität.

Eine aktuelle Studie der TU Wien, der BOKU Wien und der Universität Leeds sieht hingehend, unter der Annahme, dass 2030 mehr autonome Autos als selbstgesteuerte Autos unterwegs sein werden, massive negative Folgen, die Prof. Günter Emberger vom Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien folgend umreißt: „Selbstfahrende Autos haben zweifellos viele Vorteile. Sie könnten die Kapazität unserer Straßen erhöhen, die Gefahr von Verkehrsstaus senken und somit die Effizienz steigern. Allerdings muss man auch die negativen Seiten bedenken: Autofahren wird plötzlich für jeden zugänglich – selbst Kinder können sich im selbstfahrenden Auto zur Schule fahren lassen. Damit wird das Auto zum noch stärkeren Konkurrenten für den öffentlichen Verkehr.

Und die Studienautoren führen weiter in ihrer Aussendung aus: Wenn man sich im autonomen Fahrzeug komfortabel ans Ziel kutschieren lässt, kann man die Zeit problemlos für Arbeit oder Freizeitaktivitäten nutzen. Das könnte dazu führen, dass man längere Pendelstrecken in Kauf nimmt, sich weit entfernt vom Arbeitsplatz niederlässt und somit die problematische Zersiedelung des ländlichen Raums weiter verstärkt wird. Ein autonomes Fahrzeug kann sich selbstständig auf die Suche nach einem Parkplatz machen – somit werden wir unseren Umgang mit Parkplätzen völlig neu überdenken müssen.

Die Zukunft der Mobilität wird komplex und kompliziert, aber Mobilität war nie einfach.

 

 

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